Eins vorneweg: für Menschen, die neue Wachstumsfelder für ihr Unternehmen erschließen wollen, ist das eines der besten Bücher, die ich* bisher gelesen habe. Es besticht durch seine Logik der Argumentation und dem Raum für eigene Gedanken, den es schafft. Dabei hat es erst gar nicht den Anspruch, ein Patentrezept zu liefern. Vielmehr will es die Grundlage für eigene Lösungsansätze liefern. Wissenschaftlich fundiert gehen Clayton M. Christensen und Michael E. Raynor in “The Innovator’s Solution” darauf ein, wie Disruption gelingt.
Ich mag dieses Buch wohl auch deshalb, weil Christensen darin Muster mit Zahlen, Daten und Fakten begründet, die wir über die vergangenen zwei Jahrzehnte hinweg aus einer eher praktischen Annäherung heraus entdeckt haben, wenn es darum geht, Innovationsprojekte oder Wachstumsprojekte umzusetzen. Etwa den Fakt, dass eine Veränderung auf dieser Ebene “nur am System vorbei” gelingt, unterstreichen die Autoren mit der Aussage, dass es die Kennzahlen und Messgrößen sind, die man loslassen muss, damit man ein neues Wachstumsfeld erschließen kann. Wobei das nur ein kleiner Ausschnitt einer Rundum-Perspektive ist, aus der Christensen und Kollege beschreiben, was Unternehmen tun können, um disruptiv zu wachsen.
Wie zutreffend Christensen und Raynor analysieren, kann man übrigens an den zahlreichen Beispielen im Buch nachvollziehen. Teilweise scheinen die Texte darin schon älteren Datums zu sein. Manche Produkte, wie etwa der Blackberry, werden zu einem früheren Zeitpunkt analysiert. Da sich die Welt seither weiter gedreht hat, bekommt man bei der Lektüre einen besonderen Bezug, wenn man den aktuellen Stand der Dinge gegenüberstellt.
The Innovator’s Solution: Warum manche Unternehmen erfolgreicher wachsen als andere
Clayton M. Christensen, Michael E. Raynor
Vahlen, 2018
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© Coverfoto: Verlag Franz Vahlen GmbH
* “Ich” steht in diesem Fall für Holger Zimmermann