Unternehmerbücher: Auf der Suche nach Spitzenleistungen.

Als ich dieses Buch nochmals in die Hände genommen habe, bin ich ehrlich erschrocken. Dieses Jahr feiern wir 25 Jahre. Im September. Das ist ein Anlass für mich, darauf zu blicken, was uns geholfen hat auf unserem Weg. Eine Antwort ist da eindeutig: Unzählige Bücher. Ohne Bücher würden wir heute nicht stehen, wo wir sind, wären als Unternehmen nicht so, wie wir sind.

An „Auf der Suche nach Spitzenleistungen“ (hier zum Original als eBook bei unserer lokalen Buchhändlerin) erinnere ich mich noch gut. Ich war als Praktikant im ersten Praxissemester bei einem großen schwäbischen Automobilhersteller und hatte damit auch Zugang zur Werksbibliothek und damit Zugriff auf viele spannende Bücher. Ich liebe Bücher. Also habe ich viele gelesen. Wirklich viele. (Danke, Mercedes Benz, allein schon dafür!)

Das Buch von Tom Peters und Robert Waterman ist mir deshalb so besonders in Kopf geblieben, da mich der Aspekt fasziniert hat, wie es Unternehmen geschafft hatten, im Wettbewerb herauszustechen, sich einzigartig zu machen. Etwa Caterpillar mit einem 24-Stunden-Service für Ersatzteile, soweit ich mich erinnere.

Die Autoren hatten Unternehmen untersucht, die über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg Wachstum geschafft hatten und auf eine reihe von prägenden Innovationen zurückblicken konnten, um Muster zu finden, die auch anderen Unternehmen helfen könnten. Darunter Unternehmen wie etwa 3M, die sogar heute noch sehr erfolgreich sind, obwohl das Buch in der Originalausgabe „In Search Of Excellence“ bereits 1982 veröffentlicht wurde.

Nach wie vor finde ich daran besonders spannend, dass es eine sehr intensive Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Kunden braucht, um diese Einzigartigkeit herzustellen. Denn die ist nur von Nutzen, wenn der Kunde davon auch profitiert, weil sie ein Problem für ihn löst. Diese Ansätze finde ich nur heraus, wenn ich mich mit dem beschäftige, was mein Kunde tut, was ihn treibt, was wichtig ist, damit er erfolgreich ist.

Ein Schluss daraus war für mich, dass wir hier intern eine sehr wichtige Regel haben: Wir verkaufen unseren Kunden das, was sie brauchen, nicht das, was sie sich wünschen. Das können wir nur, wenn wir verstehen, was unsere Kunden bewegt. Was zu einer weiteren Regel führt: „Sei beständig im guten Gespräch mit unseren Kunden!“ Nur wenn wir zuhören und beobachten, haben wir eine Chance, das zu bieten, was unseren Kunden weiterhilft. Davon bin ich überzeugt. Wir müssen über die Wünsche hinausgehen, die an uns herangetragen werden, dahinter blicken, verstehen, was dahinter steckt.

Insgesamt bin ich überzeugt, dass der Antrieb eines Unternehmens stets die Kundenbedürfnisse sein müssen. Eine wesentliche Schlussfolgerung, zu der dieses Buch geführt hat. Wobei ich insgesamt erschrocken bin, als ich es wieder zur Hand genommen habe. Erschrocken darüber, wie sehr die Muster, die Peters und Waterman benannt haben, bei uns wiederzufinden sind. Und wie sehr sie uns geholfen haben, in einer guten Position zu sein.

Neben der Orientierung an den Kundenbedürfnissen ist es – sehr deutlich zu erkennen – auch die Art, wie wir arbeiten. Als „Sonderkommandos“ bezeichnen das Peters und Waterman, für uns sind es heute schlicht Projekte, die von Komplizen ins Ziel gebracht werden. Kleine „Einsatzgruppen“, die über Unternehmensbereiche hinweg zusammenarbeiten. Gerade von diesem Punkt war ich überrascht, hatte ich ihn gar nicht mehr auf dem Schirm.

Deshalb von mir eine klare Empfehlung für alle, die unternehmerisch denken und handeln wollen. Auch wenn es schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, das Buch liefert sehr viele wertvolle Gedanken und Inspiration für Unternehmer.

Ihr
Holger Zimmermann
Projektmensch