Ehrlich: hätten mir bei LinkedIn nicht Menschen zum Firmenjubiläum gratuliert, ich hätte es (wieder einmal) übersehen. Kommendes Jahr wird mir das nicht passieren, das habe ich mir fest vorgenommen. Dann feiern wir 25 Jahre. Immer noch finde ich so spannend, was wir tun, dass ich Firmenjubiläen regelmäßig schlicht übersehe.

Als ich 1997 als Solo-Unternehmer gestartet bin, ich hätte mir nie träumen lassen, was daraus werden würde. Aktuell sitze ich hier im #projektraum42. Hier haben wir unsere eigenen Workshopräume geschaffen und einen „dritten Ort“, einen Ort für gute Gespräche. Ich mag die Atmosphäre. Und ich mag, was hier schon alles entstanden ist aus den vielen Begegnungen und Veranstaltungen.

Ja, die Projektmensch-Komplizen arbeiten derzeit oft von zuhause, Gäste kommen nur in kleinen Gruppen. Das ist Corona geschuldet. Sonst wäre hier noch mehr Leben in der Bude. Das vermisse ich.

Allerdings hat uns Corona nicht aufgehalten in dem, was wir tun. Das liegt zum einen daran, dass wir meist in strategisch wichtige Projekte eingebunden werden, die eh online organisiert sind und in Krisenzeiten eher noch wichtiger werden. Zum anderen haben wir eigene Themen vorangetrieben, etwa komplett neue Weiterbildungsformate unter der Überschrift „eTraining on the Job“. Die haben die Feuertaufe bestanden. Nun gilt es zu skalieren, wofür wir große Unternehmen als Partner suchen.

Seit dem Start meines Unternehmens im September 1997, ich war 23 Jahre alt, hatte gerade mein Diplom als Wirtschaftsingenieur in der Tasche, haben sich so unglaublich viele Dinge geändert. Nicht nur, dass damals das Herstellen der Internetverbindung mit seltsamen Geräuschen des Modems einher ging und Smartphones nur in Science-Fiction-Filmen vorkamen.

Ursprünglich wollte ich schlicht als freier Projektleiter spannende Projekte führen. Bei Hewlett-Packard (HP) im Internationalen Produktmarketing hatte ich bereits während des Studiums, anfangs noch als Praktikant, hautnah erleben dürfen, was gute, strukturierte Zusammenarbeit bewirken kann. Ein Glücksfall.

Was damals dort einfach nur normal war, würden wir heute wohl als agil bezeichnen. Dass ich dadurch die Gelegenheit bekam, Digitalisierung von ihren Anfängen an hautnah zu erleben, setzt dem ganzen die Krone auf. Zu der Zeit hatte ich außerhalb von HP einen einzigen Freund, dem ich E-Mails schicken konnte. Alle anderen hatten noch keine Adresse. Intern habe ich bereits ein Intranet aufgebaut für ein Software-Produkt, mit dem man tausende Rechner per Mausklick mit neuer Software versorgen konnte. Das ist heute noch für viele Unternehmen Utopie.

In der Anfangszeit haben die Menschen Projektmanagement noch belächelt. Auch das hat sich geändert. Heute ist mehr als klar, dass Unternehmen, die besser in der Lage sind, etwas auf die Beine zu stellen, Projekte systematisch ins Ziel zu bringen, einen handfesten Wettbewerbsvorteil haben. Sie sind besser in der Lage, ihre Ziele zu erreichen, sich veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und Einzigartigkeit aufzubauen. Heute freue ich mich über die Wertschätzung, die dem Thema entgegen gebracht wird. Belächelt zu werden, habe ich nicht unbedingt als angenehm empfunden. Doch es hat geholfen, den Nutzen guter Organisation und Zusammenarbeit herauszuarbeiten.

Derzeit sind wir sieben Projektmenschen. Vor ein paar Jahren habe ich mich, haben wir uns entschieden, als Unternehmen doch zu wachsen. Die Projekte wurden größer, der Anspruch an unsere Leistung ist gestiegen. Da hätte ich alleine (plus Sekretariat) nicht mitgehen können. Das wiederum hätte dazu geführt, dass ich mich nicht mehr (oder nur sehr begrenzt) weiterentwickeln hätte können. Sehr viele spannende Anfragen hätten wir ablehnen müssen.

Ich bin froh, dass wir diesen Kurs eingeschlagen haben, den wir fortsetzen wollen. Vergangenes Jahr haben wir genutzt, um darüber nachzudenken, wo wir uns 2035 sehen. Dann wollen wir bei unserem Sommerfest umgeben sein von vielen spannenden Menschen, mit denen wir Zukunft gestaltet haben, mit denen uns ein gelungener Coup verbindet. Als Team sind wir dann deutlich mehr als heute, damit wir für unsere Kunden wirklich ausnahmslos alle Facetten bedienen können, um klare Unternehmensstrategien zu haben, daraus Realität zu machen und den Wettbewerbern damit ein Schnippchen zu schlagen. Unser Know-how ist dann 24×7 verfügbar. So unsere Vorstellung.

Wir wollen mit den Projekten, die wir als Projektleiter, Projekt-Guide, Coach oder Trainer mitgestalten dürfen, Gesellschaft und Unternehmen prägen. Damit wir alle miteinander eine gute Zukunft haben und die Welt ein bisschen besser ist durch unser Wirken. Unter anderem.

Dass Projekte das perfekte Mittel sind, um das Neue zu schaffen, große Aufgaben und Probleme gemeinsam zu bewältigen, davon bin ich mehr überzeugt denn je. Wobei wir hier bei Projektmensch immer wieder merken, dass wir unter „Projekt“ etwas anderes verstehen, als viele Menschen.

Bei Projekten geht es in unserem Verständnis darum, etwas zu schaffen, von dem noch keiner weiß, wie das gehen soll. Die Lösung muss erst noch entwickelt werden, Unwägbarkeiten und Unsicherheit sowie Erkenntnisgewinn sind der Normalzustand. Damit das gelingt, ist die Zusammenarbeit verschiedener Experten über Bereiche und Unternehmen hinweg nötig. Diese Teams brauchen Projektführung, die dafür sorgt, dass die Zusammenarbeit organisiert ist und Hand in Hand vonstatten geht.

Da die Projekte, die uns angetragen werden, Jahr um Jahr spannender werden, freue ich mich auf das, was kommt. Wir sind das beste Projektmensch-Team, das es jemals gab. Wir haben gelernt, neue Komplizen schnell ins Team zu integrieren, unser Know-how, unsere Schatztruhe weiterzugeben. Nach und nach schaffen wir intern Strukturen, die auch für eine größere Bande taugen.

Für mich verändert sich damit die Rolle mehr und mehr, weg von der operativen Produktion, hin zum Sparringspartner und Coach des Teams sowie zur Unternehmensentwicklung. Da kommt mir meine Erfahrung mit Strategie- und Organisationsentwicklung ebenso gelegen, wie die Erfahrung aus hunderten Projekten.

Ich kann es nur wiederholen: Ich hätte das nicht zu träumen gewagt, was uns gelungen ist. Danke für die Glückwünsche via LinkedIn! So konnte ich kurz innehalten und den Moment genießen. Und vielen Dank für die gute Zusammenarbeit in so vielen Projekten! Ich freue mich auf das, was kommt. Lassen Sie uns noch den ein oder anderen Coup landen! Mit Projekten ist mehr möglich, als man ahnt. Und Spaß machen sie auch noch, wenn man die Sache geschickt anpackt.

Ihr
Holger Zimmermann
Inhaber & Geschäftsführer Projektmensch