Projektmensch-Workation im Zillertal

On Workation: Berge, frische Luft und intensive Arbeit

Das war mal ein Ding: Berge, Natur, viel frische Luft und intensiv arbeiten. Für mich war unsere Bergwoche der Hammer, persönlich, zwischenmenschlich, beruflich. Als ich die Idee das erste Mal aufgeschrieben habe, hätte ich mir das nicht träumen lassen.

Ich will Menschen ins Gespräch bringen, damit aus den Gesprächen etwas entsteht, damit uns die Zukunft gelingt. Deshalb hatten wir in eine abseits gelegene Berghütte im Zillertal eingeladen. Gemeinsam mit dem Projektmensch-Team, Kunden, Think-Tank-Mitstreitern, Dienstleistern, Freunden, Familie haben wir uns eine knappe Woche Zeit genommen, um über Themen, die uns beschäftigen, nachzudenken.

Aus Teilnehmern wurden dabei Teilgeber: Im Barcamp-Format haben wir alle gemeinsam bestimmt, was auf der Agenda stand und damit das Programm gemeinsam gestaltet. Gearbeitet und übernachtet wurde am selben Ort. Das war ein wichtiger Teil des Konzepts. Bei den üblichen Kongressen verschwindet jeder abends in sein Hotel. Nicht so bei uns.

Dass die Zusammenstellung der Teilgeber gut gelungen war, hat sich bereits am Sonntag, dem Anreisetag gezeigt. Den haben wir genutzt, um eine Canyoning-Tour zu machen. Zehn Grad kalt war das Wasser, die Freude groß. Fast die ganze Schar der Gäste hat die Gelegenheit genutzt und ist mit uns über Felsen geklettert und ins kalte Nass gesprungen. Was für eine Gaudi. Wer sich zuvor nicht gekannt hatte, kannte sich jetzt. Ein guter Ausgangspunkt für die anstehenden Diskussionen.

Im Vorfeld war ich mir unsicher, inwieweit ein Barcamp mit einer solch kleinen Gruppe funktionieren würde. Erfahrung hatte ich mit Barcamps von 60 Personen aufwärts. Wir waren keine keine 20 Personen. Auch wenn ich mich wiederhole: Es war der Hammer! So viele spannende Themen, so viel Offenheit, so viele Fragen, so viel guter, praxisrelevanter Input.

Da kamen Menschen zusammen mit unterschiedlichsten Perspektiven, die sich sonst vermutlich nicht begegnen würden. Steuerberater, PMO-Leiter, Personalverantwortliche, Künstler, Projektleiter, Teamleiter und Projekt-Auftraggeber, Projektguides, Unternehmer. Frauen und Männer. Wenig und viel Erfahrung.

Ein Cocktail, der wohl zwingend zu neuen Einsichten führen musste. Dass gleich am ersten Abend „1+1=3“ als ein Tagesfazit an der Wand hing, hat es für mich treffend zusammengefasst. Die Bestätigung der anderen in der Runde kam prompt.

Die Diskussionen waren intensiv, nah an der Praxis. Das hat mir gefallen. Die Themen bunt. Was ist Arbeit? Wie gelingt Führen ohne Macht? Wie gestalten und steuern wir das Projekt-Portfolio? Wie gelingt nachhaltige Personalentwicklung? Was erwartet Ihr von Kunst? Wie gelingt die Work-Life-Balance? Wie sieht die Arbeitswelt nach den Baby-Boomern aus? Wann ist ein Projekt ein Projekt?

Nach und nach wurde der Hausgang mit den Ergebnis-Flipcharts tapeziert. Immer zwei Themen wurden parallel besprochen. Zwischen den Sessions wurde mit der Kaffeetasse in der Hand nachgefragt, was bei der anderen Gruppe an Erkenntnissen entstanden war. „Eine Serie verpasster Gelegenheiten“, wofür Barcamps bekannt sind, traf auch hier zu.

Entsprechend wurden die Themen abends weiterdiskutiert, nachdem wir gemeinsam gekocht oder gegrillt hatten. Dass sich bei den anfallenden Aufgaben jeder einbringen würde, war eine große Hoffnung von mir. Damit die Woche wirklich gemeinsam gestaltet wird. Hat ebenfalls funktioniert. Herrlich.

Dass wir dann beim Walk-to-talk auf der Wanderung noch bestes Wanderwetter hatten, hat gut ins Konzept gepasst. Wie auch die Yoga-Sessions am Abend, um Energie zu tanken und die große Küche, in der die Kaffeemaschine stand, die zum wichtigen Anlaufpunkt wurde.

Für mich steht fest: Das machen wir wieder, so ein Barcamp in den Bergen. Den Termin haben wir intern schon mal reserviert.

Bleibt für uns die Frage, ob wir eine größere Hütte suchen sollten. Wir konnten diesmal gar nicht alle Menschen einladen, die auf unserer Liste standen. Wir waren zu schnell ausgebucht. Was ich ebenfalls als schönes Feedback werte.

Holger Zimmermann
Inhaber & Geschäftsführer