Ruhezeit des Teigs wird digital gesteuert – Mittelstandsfrühstück

Digitalisierung in der Bäckerei: Erstes Mittelstandsfrühstück im #projektraum42 ausgebucht

HORB. Am Ende war klar: wo digitale Technik Einzug hält, bleibt kein Stein auf dem anderen. Beim ersten Horber Mittelstandsfrühstück im #projektraum42 berichtete Bäcker Tobias Plaz aus Eutingen, wie die Digitalisierung sein komplettes Unternehmen verändert. Das Thema zog gleich so viele Menschen an, dass die Veranstaltung ausgebucht war.

„Die Resonanz war super!“ zeigte sich Nicole Jüttner mehr als zufrieden, die für das Projektmensch-Team die Veranstaltungsserie verantwortet. „Wir haben von allen Seiten viel Lob für das Format und Tobias Plaz für den offenherzigen Einblick in sein Unternehmen erhalten.“ Mit rund 30 Gästen aus Handwerk, von Banken und Kammern, aus dem Handel und von Industrieunternehmen war der Veranstaltungsraum komplett gefüllt. „Selbst aus Stuttgart und Reutlingen hatten wir Besucher“, freute sich Jüttner.

Wie sehr die Digitalisierung Einfluss auf das Handwerk in der Bäckerei hat, wurde schon beim Einstieg ins Thema deutlich. Von der Werbung über den Service an der Ladentheke über die Produktion bis hin zum Einkauf ziehen sich die digitalen Werkzeuge. Über Facebook und Instagram sowie eine eigene App erreicht Plaz seine Kunden zielgenau „und kostenlos“, kann Aktionen platzieren.

Das Smartphone wird dabei zum wesentlichen Instrument, denn darüber entstehen die Fotos, die bei den Kunden Lust auf die schmackhaften Produkte machen sollen. Die sind dann in den Social-Media-Kanälen zu sehen und sorgen auf Monitoren im Verkaufsraum dafür, dass die Kunden auf Angebote aufmerksam werden. Bezahlt wird mit der elektronischen Kundenkarte, wenn gewünscht. Das bindet. Für Plaz, der die Bäckerei in Eutingen 2011 von seinem Vater übernommen hatte, ist die Arbeit an diesen Themen noch „Chefsache“. Dafür investiere er Zeit, betonte er.

Und der Bäcker investiert Geld in die Technik, etwa in ein Teigleit-System. Das stellt sicher, dass jeder Teig die ideale Ruhezeit hat und so die handwerkliche Qualität der Teigwaren tagein tagaus die gleiche ist. Dabei berücksichtigen in der Produktion Sensoren unter anderem Wasser- und Umgebungstemperatur, da diese wichtig sind, damit die Produkte gelingen.

Nicht alle Digitalisierungsversuche des Unternehmers waren erfolgreich. Bei Twitter etwa ist der Bäcker mit der Resonanz noch nicht zufrieden. „Vielleicht lassen wir das auch wieder“, gestand er freimütig ein und drückte damit eine Haltung aus, die sich durch den ganzen Vortrag zog: eine Haltung des Experimentierens und Ausprobierens. Und wenn er dies auch nicht explizit formulierte, war es doch der rote Faden für seinen Umgang mit der Digitalisierung auf dem Weg hin zur digitalen Bäckerei.

Für Holger Zimmermann, Projektmensch-Inhaber, steht fest, dass diese Reihe beibehalten werden soll. „Ich bin mit dem Auftakt sehr zufrieden. Für uns war es ein Versuch und der ist gelungen. Wir wollen, dass bei uns im #projektraum42 Menschen ins Gespräch kommen. Da ist dieses Format ein Volltreffer. Unsere Gäste sind deutlich länger bei uns geblieben und haben sich ausgetauscht, als wir das gehofft hatten.“

Die nächste Auflage des Mittelstandsfrühstücks, dann zum Thema „Perspektivwechsel 4.0“, ist für den 16. Januar 2019 angesetzt. Wer eine Einladung zum Mittelstandsfrühstück erhalten will, kann sich via dialog@projektmensch.com auf den Verteiler nehmen lassen.